Die Grohmannspitze ist mit seinen 3.114m ein ordentlicher Nachbargipfel des mächtigen Langkofels (3.181m). Bestiegen wird die Grohmannspitze meist über die Dimai/Eötvös Route die über zwei Seillängen im 4° UIAA Schwierigkeitsgrad verläuft. Bekannt ist die Dimai/Eötvös Route vor allem auch, da die 8. Seillänge durch die Menschenfalle, eine kurze Rampenkletterei führt. Früher, also 1908, bei der Erstbegehung mag die Menschenfalle abschreckend und gefährlich gewesen sein. Heute mit drei Bohrhaken entschärft ist sie ein Highlight des Aufstieges über die panoramagewaltige Südwand. Weit ab also vom Lärm des Sellajochs, hoch über dem Fassatal kann die Route auch im Spätsommer genossen und auf das riesige Plateau am Gipfel bestiegen werden. Ein gewaltiger Ausblick beschenkt den Alpinkletterer. Weit hin sichtbar sind all die hohen und massiven Berge der Dolomiten mit Marmolada, Civetta, Antelao, Heiligkreuzkofel, Sellamassiv usw. bis hin zur Palagruppe in den südlichen Dolomiten.
Der Aufstieg über die 500m Südwand dauert meist zwischen 4-5 Stunden. Am Gipfel angelangt ist das Abenteuer Grohmannspitze jedoch bei weitem nicht zu Ende. Der Abstieg erfolgt über den Normalweg (Enzenspergerroute 1895) mit seinen sieben Abseilstellen. Hinab geht es über zwei Türme, hinein in enge Schluchten und weiter an Schuttbändern. Vorbei an ausgesetzten fotowürdigen imposanten Pfeilern bis wir an der Fünffingerscharte auf Gehgelände treffen und weiter Richtung Sellajoch absteigen. Wer die Dolomiten liebt, liebt die Grohmannspitze. Sie bietet ein ganzheitliches Dolomitenabenteuer mit alten Schlingen und neuen Bohrhaken sowie mehreren Möglichkeiten des Abstieges.
Die Dimai/Eötvös Route ist weder überrannt wie mancher Nachbargipfel noch abgeklettert. Sie bietet in Sicherheit des Bergführers einen äußerst lohnenden Aufstieg da die Wegfindung garantiert ist. Wer öfters in den Dolomiten klettert, sollte die Grohmannspitze mit seiner Dimai/Eötvös Route in seinem Tourenbuch stehen haben.