Die Comici Route in der Nordwand des Langkofels am Salamiturm ist Alpingeschichte pur. Die Route gilt auch heute noch als ein Meisterwerk des verwegenen Kletterers Emilio Comici und war seine letzte Erstbegehung vor seinem Tod. Eine Riss, eine Risslinie, ein abweisender oft kalter Pfeiler, eine ideale Linie, führt durch den von Gröden aus gut sichtbaren hervorstehenden Turm am Langkofel. Die markante Felsformation Linie musste bereits 1940 allen ambitionierten Alpinisten aufgefallen sein. Nicht umsonst schmückt die Route auch das Cover (damals noch in Grau) des 1. Kletterführers von Mauro Bernardi.
Mit Severino Casara fand Comici einen kühnen und idealen Partner. Als erste durchstiegen die beiden Alpinisten die Route die im UIAA Grad mit VI+ angegeben wird. Des weiteren besticht die Route durch homogene anhaltende Schwierigkeiten im V und VI Grad. Lediglich zum Schluss sinken die Schwierigkeiten am Blitzableiter des Langkofels.
Nahezu vollständig großartiger Fels begleitet einem beim Aufstieg mit Bergführer. Auch wenn die Route mit seinen 350Hm und 390 Klettermetern nicht die längste Linie in der Gegend ist, muss doch beim Zustieg bereits ein langer Vorbau im II und III UIAA Grad in Kauf genommen werden, der im Frühjahr in der Zustiegsrinne oft noch teilweise mit Schnee bedeckt ist. Als Bergführer kenne ich die Gegend und wir halten uns einfach rechts. Dazu gesellt sich vorher ein sicherlich einstündiger Fußweg durch die relative Abgeschiedenheit des Geländes. An einem perfekten Sommertag jedoch, wird einem dies niemals davon abhalten früh morgens seinem Projekt entgegen zu schreiten. Die Tour wird meist in 5-7h erklettert.
Etwas Restenergie sollte für den Abstieg noch zurückbehalten werden. Der Abstieg erfolgt nämlich nach drei kurzen Abseilern über unangenehmes Geröllgelände in Richtung Langkofelhütte. Der Kreis schließt sich.