Nahezu zeitgleich mit der touristischen Erschließung der Dolomiten, erlebte auch das Alpinklettern und Bergsteigen, wenn auch in einer frühen Form ihren Aufschwung. Der Beruf des Bergführers war geboren. Es war der Beginn einer großen Tradition. Anfänglich heuerten gut betuchte Reisende und Abenteurer lokale Hirten und Wilderer an, um unbezwungene Gipfel zu besteigen. Aus diesem Grund erzählen heute noch die Namen der Berggipfel von den Erstbegehern.
Mit dem Anstieg der Schwierigkeit entwickelte und professionalisierte sich folgerichtig das Berufsbild der Bergführer. Seite an Seite mit der Evolution der Ausrüstung, wurden aus berüchtigten Aufstiegsrouten, große Klassiker der Alpingeschichte der Dolomiten. Seitdem begleiten die Bergführer, Alpinkletterer in unzähligen Anstiege in jeder Schwierigkeit und Länge.
Als IFMGA Bergführer lade ich dich ein, die Wege der alten Garde zu beschreiten und den Atem der Zeit zu spüren. Gerade als Seilzweiter, wird heute wie damals, der Aufstieg unbeschwert und in Sicherheit genossen. Ein Dolomitenurlaub ohne Alpinklettertag, ist wie ein herrlicher Kuchen allerdings ohne Sahne!
Die Tour “Wolf von Glanwell” ist der einfachste und für Einsteiger der genussvollste Weg, das Wahrzeichen Südtirols zu ersteigen.
Vorbei an der Schlernbodenhütte erwarten uns 20 Gehminuten bis zum Einstieg.
Unscheinbar klettern und steigen wir im leichten Gelände höher. Richtig dicke geschmiedete Ringe aus früheren Zeiten, bilden dabei unsere Standplätze und Absicherungen. Dabei erreichen wir um die Ecke kletternd die Nordseite und den sich ziehenden Kanal. Subjektiv geschützt folgen wir für einige Seillängen den logischen Weg bis wir auf das Latschenfeld gelangen. Hier ist der ideale Punkt für eine Pause. Je höher wir empor steigen, desto besser ist der Fels, ja die gesamte Kletterei. Wir befinden uns mittlerweile am Nordostgrat und der Aufstieg geht leicht von der Hand. Schwupp, sogleich passieren wir kurz die gähnende Leere und sind am berühmten Telefon, der Schlüsselstelle vorbei geklettert. Noch einige Seillängen und der Gipfel ist erreicht. Während wir die Blicke schweifen lassen genießen wir die Brotzeit! Das gesamte Hochplateau mit Völs am Schlern, Seis am Schlern und Kastelruth mit der Seiser Alm liegt unter uns. Was für ein Ausblick.
Nach der Gipfelrast wählen wir für den Abstiegsweg, den Weg des Erstbegehers „Johann Santner“. 18 Abseillängen erwarten uns. Keine Angst, als Bergführer kenne ich den Weg und kann dir Hilfestellung geben. Lehn dich bequem zurück, ich erledige den Rest bis wir zum Einstiegsweg zurück kommen und rechts Richtung Schlernboden abbiegen.
Die Überschreitung ist gelungen. Mit anderen Worten, dem Kaffe steht nichts mehr im Wege.
SchwierigkeitWer Hand an den Fels legen will und seine ersten Schritte als Alpinkletterer setzen möchte ist im Rosengarten hoch willkommen. Fern ab der Hauptstraße können wir uns in Ruhe dem Genuss Alpinklettern hingeben.
Die hier vorgestellte kleine Tour auf den „Fensterleturm“ ist ideal für Einsteiger.
Zum einen kann sie mit dem „Sockel“ kombiniert und so um mehrere Seillängen ergänzt werden, zum anderen kann jederzeit abgebrochen und ausgestiegen werden. Der Rückweg erfolgt recht einfach über Abseiler und/oder über den Masaré Klettersteig.
Fehlendes Material wird kostenlos zur Verfügung gestellt
SchwierigkeitDie Fermeda, ein großer alpiner Kletter Gipfel abseits der lärmenden Straßen. Nach einer Bahnfahrt mit der Col Raiser Bahn befinden wir uns inmitten des Naturparks der Puez-Geisler-Gruppe. Nach ca. 50min. erreichen wir schnell den Wandfuß der Großen Fermedaspitze. Der Aufstieg kann mit bequemen Zustiegsschuhen begangen werden und ist auch für Einsteiger oder Alpinaspiranten geeignet. Mit seiner Wandhöhe von 500m erwartet den Alpinkletterer ein ausgefüllter Tag.
Das heißt, bester Fels, überschaubare Schwierigkeiten beim Felsklettern, eine ordentliche Standplatzsicherung und ein Dolomitenpanorama mit Blick auf das gesamte Grödner und Villnößtal. Ein Genusstag!
Nach einer gemeinsamen Rast, kann über die Abseilpiste angenehm abgeseilt werden. Zurück wandern wir über die Ncisles Ebene eingerahmt zwischen dem Sass Rigais, der Seceda und dem Steviaplateau.
SchwierigkeitGanz in der Nähe meiner vorhin beschriebenen Einsteigerroute am Fensterleturm liegt die Teufelswand. So furchterregend der Name auch klingt, birgt sie doch alpine Kletterei in festem Fels mit hohem Unterhaltungswert.
Hier darf der Dolomitenkletterer sein Handwerk ausleben. Die Schwierigkeiten der Kletterei selbst, sind im IV° UIAA Skala nicht sonderlich hoch. Jedoch sollte etwas Spürsinn für die Routenführung mitgebracht werden. Einige Nägel für die Sicherung sind klarerweise vorhanden und können mit Camelots ordentlich verbessert werden. Die Standplätze müssen meist wiederum selbst eingerichtet werden.
Insgesamt ein tolles Gelände um seine Fähigkeiten auszubauen und einen entspannten Tag im Gebirge zu erleben. Die Tour kann wie die Tour am Fensterleturm mit dem Sockel erweitert werden.
Der Abstieg erfolgt unschwierig über den Rücken Richtung Rotwand.
Tarif/Person (Sockel + Großführe)
1Person 340€
2Personen 180€
Fehlendes Material wird kostenlos zur Verfügung gestellt
SchwierigkeitAufregender Aufstieg für den fortgeschrittenen Alpinisten der bereits einige Touren hinter sich hat. Klassische alpine Kletterei in Verschneidungen und Rissen mit Normalhaken am Standplatz. Gute Griffe im steilen Gelände. Für die Sicherheit erfolgt die Absicherung an Haken, Friends und Klemmkeilen.
Der Rückweg erfolgt über die Wiesen des Naturparks Puez Geisler über das Crespeina Joch hinunter Richtung Grödner Joch.
SchwierigkeitEin gewaltiges Dolomitenpanorama überwältigt uns Alpinisten während des gesamten Aufstieges zum Langkofel. Zuerst an der Toni Demetz Hütte, dann am Gletscherkessel und drittens natürlich am Gipfel.
Der Aufstieg zum ist für fitte Menschen geeignet und kann mit Zustiegsschuhen geklettert werden. Der Langkofel hat ein gewaltiges Erinnerungspotential. Die Kletterei auf das Symbol des Grödentales ist weniger in der alpinen Kletterschwierigkeit als mehr in seiner Länge nicht zu unterschätzen. Trotzdem, geführt mit wegekundigem lokalem Bergführer, ein echt nachhaltiges Erlebnis.
Gut ersichtlich beginnt unterhalb der Toni Demetz Hütte der Einstieg auf das Fassaner Band, dem Einstieg zur Langkofelspitze. Hierbei erfolgt gleich die Aufwärmrunde in leichter Kletterei. Immerzu aufsteigend und kletternd im I° bis III° UIAA Grad erfreuen wir uns dieses gewaltigen Dolomitenpanoramas.
Sobald vorbei am kurzen Klettersteig, fällt der Blick alsbald in den mit Schnee und Eis gefüllten Gletscherkessel. Zeit für einen Schluck Wasser und einen Rundumblick. Der Aufstieg am Grat der sogenannte „Eisrinne“ erwartet uns Bergsteiger! Uns bietet sich fester, genialer Fels und kurze Seillängen. Sie stehen für das was uns beim Begriff Dolomitenklettern einfällt. Vorbei am nächsten Klettersteig füllt das Amphitheater unser Auge. Der Blick fällt auf die Seiser Alm. Ober uns ermöglicht nun die Bergführerrinne den Weiterweg Richtung Bivak.
Am Gipfelgrat des Langkofels angelangt, fällt der Blick nun auch nach Osten in die Zentraldolomiten. Weit entfernt vernehmen wir das rege Treiben im Grödnertal. Die kurze Schlüsselstelle am gelben Turm geklettert, ist der Weg zum höchsten Punkt nun frei. Mit der Überschreitung des leichten Grates vollendet sich für uns Alpinisten auch der Aufstieg. Der höchste Punkt am Langkofel Normalweg bietet Platz für eine Rast. Nun kann auch mein Name ins Gipfelbuch eingetragen werden!
Der Ausblick vom Langkofel mit seinen 3181m Höhe bietet einen Rundblick über große Teile der Dolomiten bis zum Ortler. Der Rückweg findet über den Weg des Aufstieges statt. Welcher mit einer Liftfahrt ins Tal endet.
SchwierigkeitWieso ich die Gegend unter dem Steviaturm so mag? Es ist die Abgeschiedenheit, die Ruhe,die ich Spüre und die ich innerhalb kürzester Zeit erreichen kann.
Vom Parkplatz Daunei aus startend, erreichen wir die Tour in ca. 40min. über den gepflegten und mit Holzschnitzarbeiten geschmückten Waldweg.
Die alpine Kletterei geht leicht von der Hand, sie ist geradezu unterhaltend und abwechslungsreich. Vor allem im oberen Bereich ab der vierten Seillänge folgen ausgezeichnete Platten. Der Beste Teil ist allerdings das Schlussstück welches auch auf dem Foto dargestellt wird.
Für den Abstieg sind keine besonderen alpinen Fähigkeiten nötig. Zurück zum hausgemachten Kuchen und den dazugehörigen Capuccino benötigen wir ca. 1 Stunde.
SchwierigkeitGerade wegen des kurzen Zustieges und der leichten Kletterei ist die Kaminführe am 1. Sellaturm ein Klassiker. Folglich ist sie die Route für Anfänger in die alpine Kletterwelt. Bei bestem Fels wird bereits im Frühjahr in die Südwand eingestiegen. Schließlich sind die Sellaturme ein lohnenswertes Ziel. Nach der erfolgreichen alpinen Kletterei kann mitunter sogar der Gipfel des 2. Sellaturmes dazugehängt werden. Der Abstieg erfolgt hierbei unschwierig über den Normalweg.
Nie werde ich der Freude müde, Klienten nach der bestandenen Herausforderung, deren Mut am Gipfel zu bewundern.
28. Juni 2021
Nach dem bewundernswertem leichtfüßigem Aufstieg der 10jährigen Viktoria denken wir am Gipfel darüber nach ob wir den Sellaturm nicht in „Sellerieturm“ umbenennen sollten. Viktoria und ich finden, ein schöner, sowie formgebender Name für diesen historischen alpinen Platz.
SchwierigkeitDie Daumenkante ist wohl eine der luftigsten Gratklettereien in der näheren Umgebung. Eingebettet zwischen Langkofel und Plattkofel sticht die Felsnadel bereits am Sellajoch hervor. Wenn passende Kletterschuhe fehlen, kann der Grat auch mit Zustiegsschuhen geklettert werden. Dem Anfänger seien jedoch bequeme Kletterschuhe empfohlen.
Nach der Auffahrt mit dem Gondellift zur Toni Demetz Hütte kann nach nur fünf Minuten Zustiegszeit am besten Dolomitenfels losgeklettert werden. Das Titelfoto widerspiegelt leider bei weitem nicht die Steilheit, die einzigartige Aussicht und die eindrucksvollen Felspassagen die in Angriff genommen werden. Nah und doch so fern könnte man treffend die Tour in Bezug auf die Zivilisation beschreiben. Ganz unten sieht man den alltäglichen Turismus mit seinen Menschenmassen. Wir Kletterer jedoch, befinden uns oberhalb und weit weg vom Alltag in luftigen Höhen, fern ab vom Motorenlärm der Passstraße.
Der Abstieg erfolgt über bequemes Abseilen und mündet in den Normalweg zur Fünffingerspitze.
SchwierigkeitDie Fünffingerspitze ist eine klassische, oft begangene Route, die ihresgleichen sucht. Wir Kletterer finden hierbei steilen aber zugleich griffigen und besten Fels vor. Das heißt nicht, dass die Kletterroute nicht für Anfänger geeignet ist. Im Gegenteil, durch die Anfahrt mit der Gondelbahn verkürzt sich der Zustieg vollends und die Route ist sowohl für Anfänger wie Fortgeschrittene geeignet. Das Gipfelpanorma sucht hierbei ihresgleichen. Kletterherz, was willst du mehr.
Als Alternative kann auch die Überschreitung über den sogenannten Daumen in Betracht gezogen werden.
SchwierigkeitFrüh übt sich, wer im Kaminklettern ein Meister werden will. Wer als Alpinkletterer in den Dolomiten unterwegs ist, wird früher oder später mit der klassischen Dolomiten-Kaminkletterei in Berührung kommen.
Die Kletterer der Erschließerzeiten bewegten sich vorwiegend in solchem Gelände oder Verschneidungen fort. Vorteil der ganzen Sache ist, dass auch in äußerst unbequemen Situationen noch durch einen Spreizfuß die Unterarme entlastet werden können. In dieser Rosengarten Ostwand finden wir ein Paradebeispiel dieser Kür.
Die Tour besticht in Sicherheit des Bergführers, durch wirklich abwechslungsreiche Kletterei und festem Fels. Zudem kann an heißen Sommertagen die Kühle Luft der breiten Felsspalte genossen werden. Mit ihrem relativ kurzem Zustieg und der überschaubaren Länge, bleibt der Fünfte Masaréturm ein beliebtes Ziel der einheimischen Kletterer. Der Rückweg erfolgt über den Masarè Klettersteig zur Rotwandhütte. Hier kann die Tour bei einem gutem Glas Saft oder Bier nochmals bewundert werden.
SchwierigkeitDie kl. Micheluzzi ist ein großer Klassiker der Alpinkletterei. Die Ciavazes Südwand ist von Alpinisten gut besucht und verführt mit abwechslungsreicher Kletterei an bestem Fels. Obwohl die Tour bereits viele Wiederholungen hat, verlor sie richtigerweise nie ihren Reiz. Die Alpine Kletterei beginnt anfänglich moderat und führt dann in das Thema Dolomitenklettern. Die Schwierigkeiten dieser alpinen Route liegen jedoch erst in den letzten drei Seillängen. Auf jeden Fall findet das Kämpferherz hier seinen Platz, um gut gesichert und großen guten Grifffolgen steil zu klettern.
Der Rückweg erfolgt wie beim Aufstieg zum 1. Sellaturm, über den Normalweg.
SchwierigkeitDer Falzaregopass liegt im Herzen der Dolomiten. Dort anzutreffen ist auch der Gipfel des Col de Bòs. Hier verlief im 1. Weltkrieg die Front zwischen der K.u.K. Monarchie und Italien. Infolgedessen haben an diesem geschichtsträchtigen Ort, das Heer, das heißt die ital. Alpini (Gebirgsjäger) ihre Spuren hinterlassen. Das heißt, in Gedenke an die schreckliche Zeit die Ada Führe eröffnet. Heutzutage finden wir eine großartige Tour durch hervorragenden und festen Fels.
Der Schwierigkeitsgrad liegt hierbei meist im 4. UIAA Grad.
SchwierigkeitDie sofort ersichtliche logische Linie führt direkt durch die Westwand der Meisules dala Biesces. Besser formuliert führt sie einem großen Kanal folgend hinauf auf die Aufstiegswiese. Aufgrund des Höhenunterschiedes von 250m im Aufstieg ist sie für Alpinkletterer ein perfekter Tagesausflug. Das Frühstücksbuffet kann demgemäß noch in voller Länge genossen werden kann.
Des weiteren erfolgt der Abstieg kurzweilig über Pfade und einen kleinen Wasserfall zurück zum Ausgangspunkt
SchwierigkeitIm Frühjahr sowie im Spätherbst ist die südliche Ausrichtung des Langentales für die Alpinkletterer von großem Vorteil. Die Rosmarie-Führe liegt hier auf jeden Fall ganz weit vorne. Erstens der kurze Zustieg und zweitens die überschaubare Länge. Die tolle Kletterei bietet einen abwechslungsreichen Tag im wirklich sehenswerten Langental. Des weiteren kann die Tour auch bei etwaigen unsicheren Bedingungen in Betracht gezogen werden. Auf jeden Fall geht sich vorher oder nachher noch ein Cappuccino aus. Auch wenn der wahre Italiener den Nachmittagscapuccino nicht so gerne sieht.
Zusätzlich erwähnt muss die luftige Abseilerei am Ende der Tour werden. Führt sie in direkter Linie zum Beginn der Route
SchwierigkeitEigenartigerweise hat diese alpine Route auf den Gipfel des 1. Sellaturmes wenig Begehungen. Die alpine Kletterroute ist weder abgeschmiert noch brüchig. Der Alpinkleterer findet scharfkantigen Fels vor.
Im Gegenteil, die Route bietet richtig tolle alpine Dolomitenkletterei in gutem Fels mit klassischer Absicherung durch Schlaghaken. Die durchschnittlichen Schwierigkeiten bieten einen abwechslungsreichen Tag. Einem Weiterweg auf den 2. Sellaturm steht nichts im Wege.
Der Rückweg erfolgt klassisch über den Abstiegsweg des 1. Sellaturmes.
SchwierigkeitDer Übergang vom Sportklettern zum Alpinklettern ist manchmal fließend. Am Eingang zum Langental unweit vom Parkplatz der Alpini bieten sich einige kurze Routen für gerade diesen Übergang. In dieser Route kann man sich an das alpine Ambiente gewöhnen. Zudem hat man gleichzeitig alle Zeit der Welt um Unklarheiten aus der Welt alpinen zu räumen. Die Route ist mit mobilen Sicherungsmitteln und klassischen Bohrhaken aus der Sportkletterwelt abgesichert und abzusichern.
SchwierigkeitAuch heute noch finden sich in vielen klassischen Wänden der Dolomiten die damals geschlagenen Felshaken der Erstbegeher. Einige kommen später von Wiederholern hinzu, andere hingegen verlieren den Kampf gegen die Schwerkraft. Neben weiteren Methoden, wie das setzen eines Bohrhakens, behauptet sich die ursprüngliche Kunst der Erstbegehung in den Dolomiten erfolgreich. Neue Routen werden erklettert und mit Skizzen oder sogenannten Topos veröffentlicht. Zusätzliche Informationen in Wort und Bild erleichtern den nachfolgenden Alpinisten der Route den Aufstieg im Fels. Somit wird für Wiederholern der Aufstieg schmackhaft gemacht.
In Szenekreisen sichert sie dem Erstbegeher Anerkennung und Schulterklopfen. Eine gut abgesicherte, klassische Route anzulegen benötigt Erfahrung sowie Instinkt. Welche Spalte eignet sich richtigerweise für Zwischensicherungen und welcher Felsteil ist brüchig oder klingt hohl. Jeder geübte Alpinkleterer weiß um die Schwierigkeit, ja die Kühnheit dieser Absicherungsmethode. Ich finde es klasse, wenn junge Athleten sich für das traditionelle Handwerk des Alpinkletterns begeistern. Vielmehr ihre Spuren in den vier Windrichtungen dieser Erde hinterlassen.
Wurde dein Interesse für das Alpinklettern geweckt? Dann findest du viele weitere Touren zum Thema Alpinklettern unter Schlernalpin.
„Ein Alpinist ohne Hammer und Haken ist wie ein Cowboy ohne Colt“. Zitat Ivo Rabanser Bergführer und Berufskollege.
Seit jeher wird der kühne Felskletterer vom Berglaien über Seil und Schlaghaken im Schutzhaus erkannt und
identifiziert. Erhaben und Stolz wurde nicht nur in den „Luis Trenker“ Filmen das Material zur Schau getragen. Dass diesem Stück verzinkten und ungehärteten Weichstahl, wirklich dass Leben anvertraut werden kann, das glauben dann wiederum weniger Leute. Der Nagel selbst hält der Norm entsprechend im Normalfall 25kN. Entsprechend den Kräften muss er gut positioniert werden. Dann in den Kalkstein getrieben, ist er ein überaus vertrauenswürdiges Sicherungselement. Die Schwierigkeit beim klassischen Alpinklettern ist daher das Finden von geeigneten Felsritzen. Danach können Zwischensicherung gelegt werden. Auch mit dem eventuellen Standplatzbau begonnen werden. Eine weitere Schwierigkeit ist das Anbringen des Schlaghakens aus der Kletterposition. Beginnt der Haken beim Schlagen zu „Singen“ und immer höhere Töne von sich zu geben, erfreut dies uns Alpinisten. Der
Weichstahl verbiegt sich (gewollt) in der Felsritze, er verkeilt sich geradezu mit dem umliegenden Fels. Nun kann der Expresskarabiner angebracht, das Seil eingehängt und der Kletterer weiter, nach höherem Streben.
Je nach Felsart, der Verschneidung, der Grat oder die Platte hat der findige Alpinist verschiedenste Schlaghaken wie Messerhaken, Fiechtlhaken, Universalhaken oder Profilhaken hervorgebracht. Die Dolomiten sind immer noch das Herz des klassischen Hakenalpinismus. Dieses Bicarbonatgestein eignet sich seit jeher für die Anbringung dieser Sicherungsmittel.
Die Bandschlinge benutzt der Bergsteiger hauptsächlich beim Legen von Zwischensicherungen (Sanduhr)und beim Standplatzbau. Diese hyperstatischen Schlingen bestehen entweder aus Dyneema oder Kevlar (Aramid). Ferner sind
Bandschlingen am Ende entsprechend vernäht und halten normgerecht mindestens 22kN. Wir Alpinisten benutzen dabei die Länge von 60cm für Verlängerungen und meist
120cm Länge beim Standplatzbau. Zusätzlich sind sie leicht und dünn. Aramid findet außerdem Verwendung in schutzsicheren Westen. Kevlar wird übrigens oft auch als Meterware gekauft. Sie eignen sich durch ihre Steifheit hervorragend zum Fädeln von Sanduhren und Abalakovs. Im Gegensatz zu den Profimaterialen sollte auch der Einsteiger keine klassische Reepschnur von 5-6mm dicke mehr bei sich führen. Sie erfordern keineswegs die selbst auferlegten Sicherheitskriterien.
Ordentlich in Rissen und Verschneidungen gelegt stellt der „Friend“ einen zuverlässigen Sicherungspunkt dar. Friends gibt es in verschiedensten Größen und sind wie alle alpinen Helfer Kräftegenormt. Sie sind farblich gekennzeichnet und können deshalb übersichtlich am Klettergurt sortiert werden. Des weiteren sind sie sehr robust. Die aktuellste Generation hat zwei Schenkel. Das heißt, bei Bedarf könnte ein Camelot auch als Klemmkeil eingesetzt werden. Außerdem findet auch hier das robuste Dyneemamaterial ihren Einsatz.
Bei schwierigen alpinen Klettereien oder Erstbegehungen kann ich schon mal 10 oder mehr dieser Spreizer mit mir führen. Der Seilzweite kann später durch die einfache mechanische Handhabung das Klemmgerät problemlos entfernen. Am Fels bleibt nichts zurück.
Wieso der eigenartige Name „Friends“? Als diese Klemmgeräte in den USA in den 80ern erfunden wurden und der erste Prototyp seinen Weg zum Felsen fand war Friend der Codename für das Projekt. Er blieb ihm erhalten.
Der Klemmkeil ist ein etwas aus der Mode kommendes Sicherungsgerät. Viele haben Schwierigkeiten mit der
Entfernung derselben. In alpinen Klassikern der Dolomiten stecken einige davon. Ich wage zu bezweifeln, dass alle
das Ziel verfolgten den nachkommenden Seilschaften eine zusätzliche Sicherungsmöglichkeit zu bieten. Auf alle Fälle gibt es wie bei den Camelots verschiedene Größen welche auch wiederum farblich gekennzeichnet sind. Zum Klemmkeilset gehört natürlich wie am Foto dargestellt ein Klemmkeilentferner.
Das Einfachseil ist für fast alle Zwecke geeignet ist. Für eine gute alpine Handhabung sollte es
nicht zu dünn sein. Täglich im schroffen Dolomitenfels benutzt ist es dabei langlebiger. Ich bevorzuge Seile mit 9-9,5mm Durchmesser. Hochwertige Seile sind zusätzlich gegen Schmutz und Nässe imprägniert. Einfachseile können sowohl beim Sportklettern als auch bei alpinen Unternehmungen eingesetzt werden. Halbseile hingegen haben ihren Platz im alpinen Gelände. Sie werden im Doppelstrang benutzt, damit für den Vorsteiger eine redundante Sicherheit gewährleistet ist. Erwähnenswert ist zusätzlich, dass bei zwei Nachsteigern, jeder sein „eigenes“ Seil zur Verfügung hat und beide unabhängig voneinander klettern können. Bei einem Nachsteiger können seilsicherungstechnisch die Seile unabhängig voneinander eingehängt werden (Bild)
Kleine Alleskönner wie der ATC von Black Diamond oder der Reverso von Petzl gehören zur absoluten Grundausrüstung des Kletterers. Diese sogenannten Tubes glänzen in jeder alpinen Disziplin. Man kann man mit ihnen im Vorstieg sichern, im Nachstieg sichern, Abseilen, Ablassen oder Flaschenzüge basteln. Ein absolutes Muss!
Der Karabiner ist in jeglicher Farbe und mehreren Größen erhältlich. Er ist natürlich auf mindestens 22kN genormt und kann als Schraubkarabiner, Twist lock oder Push Twist lock in Erscheinung treten. Ich persönlich bevorzuge den altherbekannten Schraubkarabiner, da er sich mit einer Hand gut bedienen lässt. Der dreieckige HMS-Karabiner (Halbmastsicherung) findet im Gegensatz zum SOS-Karabiner (Rettung) am öftesten Verwendung.
Dazu benötigt es keine größeren Auskünfte. Alle genormten Klettergurte und Kletterhelme erfüllen die industriellen Normen. Natürlich gibt es bequeme und dazu günstige Modelle. Alle sollten jedoch nach 10 Jahren ausgetauscht werden. Der im Foto gebeutelte Helm mit seinen Dellen hat keine Beschädigung vom oft gefürchteten Steinschlag. Des öfteren steigen wir Bergsteiger in Überhänge der Vertikalen höher. Somit kratzt der Helm am überhängenden Fels.
Dasselbe gilt für Kletterschuhe. Der Profi unter den Alpinkletterern wird mehrere Modelle des Reibungsschuhs für verschiedenste Hürden der Kletterei in den Dolomiten haben. Irgendwann wird trotzdem die Reibungssohle verbraucht sein. Diese kann vom Fachmann ersetzt werden.Das heißt, der bereits an den Fuß angepasste Schuh kann wiederverwendet werden. Das Putzen des Innenschuhs bleibt einem dabei aber leider immer noch nicht erspart.